«Extensions» – ein Musiktheater zur Erweiterung des menschlichen Körpers
























Die Vorstellungen vom 8.6. & 9.6. fallen aus wegen Krankheit!
War der erste Mensch mit Armbanduhr ein Aussenseiter? Und müsste man die Kochkunst nicht eigentlich als Auslagerung der Verdauung bezeichnen? Der Philosoph Enno Park trägt eine implantierte Hörhilfe und bezeichnet sich selbst als Cyborg. Die Autorin Anna Papst hat ihn interviewt; aus den Gesprächen ist der Text zu «Extensions» entstanden, der visionär und humorvoll die Beziehung von Mensch und Technik aufzeigt.
Das Team von «Extensions» nimmt das Thema Erweiterung wörtlich. Mit analogen wie elektronischen Hilfsmitteln werden die menschlichen Möglichkeiten auf der Bühne erweitert: Die Tuba wird über einen meterlangen Schlauch gespielt und kann so auch von ausserhalb des Raums zum Klingen gebracht werden. Die Pianistin verändert mit einem Keyboard live die Stimme der Schauspielerin. Durch elektronische Filter erhält das hörende Publikum so einen ungefähren Eindruck davon, wie eine Person mit einer implantierten Hörhilfe eine Sprechstimme wahrnimmt. Und: Auch die Mobiltelefone werden – als körperliche Erweiterung – zu Musikinstrumenten.
Die Aufführungen am 4. und 15. Juni sowie das Gespräch mit Enno Park werden simultan in Gebärdensprache übersetzt.
Sie sind auch ein Cyborg.
Sie wissen es nur noch nicht.
Aber wenn Sie nach der Vorstellung nach Hause gehen,
werden Sie als Cyborg in die Tram steigen,
Sie werden sich als Cyborg einen Tee kochen
und dann werden Sie als Cyborg den Wecker für morgen früh stellen,
und Ihnen wird dabei bewusst sein,
dass die Tramfahrt und das Teekochen und das Weckerstellen
Sie zum Cyborg machen.
Do | 02.06.22 | 19 Uhr | premiere | |
Sa | 04.06.22 | 17 Uhr | * | ausverkauft |
So | 12.06.22 | 17 Uhr | ausverkauft | |
Mi | 15.06.22 | 19 Uhr | * | ausverkauft |
* die Aufführung wird simultan in Gebärdensprache übersetzt.
4.6. Gespräch mit Enno Park im Anschluss an die Aufführung
mit Jonas Gygax (Schauspiel), Lua Leirner (Performance), Chantal Le Moign (Schauspiel), Simone Keller (Musik), Marc Unternährer (Musik)
Regie: Philip Bartels
Konzept: Simone Keller und Philip Bartels
Text: Anna Papst
Komposition: Julie Herndon
Kostüme: Nina Sophie Wechsler
Licht: Yahya Hazrouka
choreographische Beratung: Lee Méir
Produktion: ox&öl
Dauer: 65 Min.
Fotos: Michelle Ettlin